Krankheiten der Maine Coon

HCM (hypertrophische Kardiomyopathie)

Was ist HCM?
HCM ist eine Herzmuskelerkrankung, welche durch eine Verdickung des Herzmuskels gekennzeichnet ist.

 

Es gibt verschiedene Schweregrade der HCM-Erkrankung, die Verdickung des Herzmuskels kann die gesamten
Herzmuskeln, oder nur Teilabschnitte umfassen.

 

Einfach gesagt, wächst die Muskulatur des Herzens in den Kammerinnenraum, so dass sich der Durchmesser
bzw. das Innere des Herzens erheblich verkleinert. Dadurch kann sich das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut
füllen, wodurch es zu einem Rückstau in die Linke Vorkammer und meist anschließend in den Lungenkreislauf gerät.
Die Folge des Rückstaus sind nicht Selten Lungenödeme (Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge).

 

 

Wie kann eine HCM diagnostiziert werden?
Ein häufiges Anzeichen ist, dass bei einer Routineuntersuchung vom Tierarzt ein Herzgeräusch gehört wird. Diese
Herzgeräusche können harmlos sein, aber auch auf eine Herzerkrankung hinweisen. Dies ist allerdings keine Garantie,
viele Tiere, die eine HCM-Erkrankung haben, zeigen keinerlei Herzgeräusche.

Dieser Ultraschall sollte immer von einem Spezialisten, d.h. einem Kardiologen ausgeführt werden, denn nur diese haben die entsprechenden Geräte, um auch kleinste Veränderungen am Herzen erkennen zu können.
Die Kombination aus Bluttest und Herzultraschall ist momentan das beste Verfahren zur Diagnostik von Herzerkrankungen.

 

 

HCM in der Katzenzucht
Bei seriösen Katzenzüchtern werden alle Zuchttiere ab dem entsprechenden Alter einem Kardiologen vorgestellt und ein HCM-Ultraschall wird gemacht. Nur Tiere mit besten Werten und ohne jegliche Anzeichen einer Erkrankung werden zur weiteren Zucht eingesetzt. Die Tiere sollten alle 2 Jahre wiederholt geschallt werden.

 

Unsere Zuchtkatzen werden regelmäßig in der Tierklinik von Dr. Tobias in Hannover auf HCM geschallt.

PK-Def (Pyruvatkinase-Defizienz)

Was ist PK-def?
PK-Def  ist eine Erbkrankheit, die durch das Fehlen des Enzyms Pyruvat-Kinase in den roten Blutkörperchen verursacht wird und schwere Anämien (Blutarmut) verursacht.

 

 

Diagnose
Inzwischen kann man einen Gentest auf PK-def in Laboren durchführen lassen.

Hierbei können die folgenden drei Ergebnisse herauskommen:
N/N: auf beiden Genorten negativ, also gesund
PK/N: heterozygot positiv, das Tier wird nicht erkranken, kann allerdings sein „krankes“ Gen an die Kitten weitergeben.
PK/PK: Dieses Tier ist homozygot positiv und wird an PK-def erkranken

 

 

PK-def in der Zucht?
Als Züchter sollte man ähnlich wie bei SMA darauf achten, dass man homozygot (reinerbig) positive Tiere, also PK/PK,
nicht in der Zucht einsetzt. Auch mit mischerbigen Tieren sollte nur mit Vorsicht gezüchtet werden, allerdings muss bei
einer Zucht mit einem heterozygoten (mischerbigen) Tier, also PK/N, darauf geachtet werden, dass dieses ausschließlich
nur mit N/N Tieren verpaart wird, damit einer Erkrankung der Nachkommen vorgebeugt werden kann. Würde ein
Züchter zwei heterozygote Trägertiere verpaaren, wären statistisch gesehen 50 % der Kitten Trägertiere (PK/N), 25 %
negativ (N/N) und 25 % homozygot positiv (PK/PK), diese Tiere würden an PK-def erkranken.

PKD (Polyziystic Kidney Disease)

Was ist PKD?
PKD bedeutet zu deutsch polyzystische Nierenerkrankung. Es ist eine autosomal dominant vererbbare Nierenerkrankung.
Bei der PKD-Erkrankung handelt es sich um multiple Zysten, welche in der Regel beide Nieren, aber auch nur eine Niere betreffen kann. Wenn die Kitten auf die Welt kommen sind diese Zysten bereits vorhanden, allerdings noch so winzig, dass sie dem Tier keinerlei Probleme bereiten. Im Laufe des Lebens werden diese angeborenen Zysten jedoch immer größer und „vermehren“ sich in den Nieren.

 

 

Wie kann ich eine PKD-Erkrankung ausschließen bzw. feststellen?

 

Ab einem Alter von 10 Monaten kann man mit etwa 90 %iger Wahrscheinlichkeit eine PKD nachweisen.
Spezialisten sprechen davon, dass man bei einer Untersuchung eines Tieres, welches älter als 1 Jahr ist, von einer PKD-freien Katze sprechen kann, sofern in diesem Alter keine Zysten im Ultraschall nachgewiesen werden können.

 

 

SMA(Spinale Muskelatrophie)

Was ist SMA?
SMA ist eine Erkrankung der Nervenzellen, welche die Muskulatur der Katze beeinträchtigt.

Erste Krankheitsanzeichen werden bereits im Alter von ca. 12 Wochen sichtbar.

Erkrankte Tiere zeigen eine Instabilität des Ganges und Haltungsauffälligkeiten.

 

 

Woher kommt SMA?
SMA ist eine Erbkrankheit, welche autosomal rezessiv vererbt wird, d.h. damit eine Katze erkrankt muss es von beiden Elterntieren je ein mutiertes Gen (also ein für SMA positives Gen) erhalten haben. Wenn nur ein Elternteil ein defektes Gen trägt, das andere Elternteil hingegen nicht, dann ist eine Erkrankung ausgeschlossen.

 

Wie kann man SMA testen?
In verschiedenen Laboren wird ein Gentest  angeboten. Dieser Gentest ist auch sicher und aussagekräftig. Für diesen Gentest benötigt man lediglich ein wenig Blut oder aber einen Backenabstrich.

 

Mögliche Ergebnisse:

N / N Das Tier ist auf beiden Genorten negativ (homozygot negativ).
SMA / N Das Tier ist auf einem Genort negativ, auf dem anderen positiv (heterozygot). Dieses Tier zeigt selbst keinerlei Anzeichen der Erkrankung vererbt allerdings das mutierte Gen.
SMA/SMA Dieses Tier ist auf beiden Genorten positiv (homozygot positiv). Dieses Tier hat die Krankheit SMA und sollte keinesfalls zur Zucht eingesetzt werden!

 

 

FIP / FIV / FELV

FIP wird durch das Felinie Coronavirus (kurz FECV) ausgelöst. Grundsätzlich ist das FECV vollkommen ungefährlich und wird von ca. 90 % der weltweiten Katzenbevölkerung getragen. Im schlimmsten Fall wird durch das FECV leichter Durchfall oder leichter Schnupfen ausgelöst.

 

FIP entsteht durch eine Mutation des harmlosen FECV in hoch aggressive und bösartige Coronaviren. Bis heute ist ungeklärt, warum das Virus mutiert, man nimmt an, dass großer Stress dafür verantwortlich sein könnte, genau wissen tut man es aber nicht. Was jedoch bewiesen ist, ist dass die Coronaviren nur in einem Tier mutieren können, dessen Immunsystem geschwächt ist.

 

 

FIV ist eine Erkrankung, die durch die Infizierung mit Retroviren ausgelöst wird und auch hier steht die Schwächung des Immunsystems im Vordergrund. Viele nennen FIV auch Katzen Aids.

Die Übertragung des Virus erfolgt auf oralem Weg, primär durch Bisse, da er sich vielfach im Speichel befindet.

Erkrankte Katzen können ihre Welpen bereits während der Trächtigkeit anstecken, was durch die Blutversorgung der Gebärmutter geschieht. Das Virus gelangt dann über die Blut- und Lymphbahnen die Lymphknoten und attackiert die T-Lymphozyten.

Blutuntersuchungen bezogen auf vorhandene Antikörper gegen das Retrovirus können eine evtl. vorhandene Infektion bestätigen. Allerdings sind hier falsch positive und falsch negative Ergebnisse durchaus möglich, so dass eine weitere Blutuntersuchung nach 12 Wochen sinnvoll ist.

 

FeLV ist ein Retrovirus, welchen es nur bei Katzen gibt.

 

Die Übertragung des Virus erfolgt auf oralem Weg, da er sich vielfach im Speichel und in kleineren Mengen auch im Kot
und im Urin befindet. Allerdings können auch Bisse und Kratzwunden eine Quelle der Infektion sein. Erkrankte Katzen
können ihre Welpen bereits während der Trächtigkeit anstecken, was durch die Blutversorgung der Gebärmutter
geschieht oder beim Säugen durch die Muttermilch.

 

Durch die Schwächung des Immunsystems sind die Tiere anfälliger sich mit anderen Erregern zu infizieren, wie z.B.Bakterien, Viren, Pilzen oder einzelligen Mikroorganismen. Je nach Menge der Erreger kann es z.B. zu Zahnfleisch- und

Rachenentzündungen, Störungen des Verdauungsapparates, Harnwegsinfektionen, einem chronisch kranken Erschei-
nungsbild durch Abmagerung, Atemweginfektionen, Gelenksentzündungen und auch Fruchtbarkeitsproblemen
kommen.

Zum Glück gibt es eine Impfung gegen diese Krankheit. Vor der Impfung sollte allerdings ein Bluttest gemacht werden,
ob das Tier bereits infiziert ist. Hierfür eignet sich am besten ein sogenannter PCR-Test, weil dieser Test auch Viren
nachweist, welche sich bereits ins Knochenmark zurückgezogen haben.